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    Weitere Streitfragen

    Diese Frage wurde in der Versammlung eingehend erörtert. Eng mit der Frage der Beschneidung waren einige andere Themen verbunden, die ebenfalls nach sorgfältigem Studium verlangten. Eines davon war, welche Haltung man zum Genuss von Götzenopferfleisch einnehmen sollte. Viele Heidenchristen lebten unter unwissenden und abergläubischen Menschen, die den Götzen häufig Opfer darbrachten. Die Priester dieser heidnischen Kulte führten einen ausgedehnten Handel mit den Opfergaben, die man ihnen brachte. Die Judenchristen befürchteten nun, dass die bekehrten Heiden das Christentum in Verruf bringen könnten, denn sie würden durch den Kauf von Fleisch, das den Götzen geopfert worden war, in gewisser Hinsicht götzendienerische Bräuche billigen.GNA 144.3

    Außerdem waren die Heiden gewöhnt, das Fleisch von erstickten Tieren zu essen, während die Juden von Gott die Anweisung erhalten hatten, beim Schlachten für Nahrungszwecke besonders darauf zu achten, das Blut der geschlachteten Tiere sofort ausfließen zu lassen; sonst würde das Fleisch nicht als gesund angesehen werden. Gott hatte den Juden diese Anordnungen zur Erhaltung ihrer Gesundheit gegeben. Sie sahen es daher als Sünde an, Blut als Nahrungsmittel zu verwenden. Blut war für sie das Leben, und Blutvergießen war eine Folge der Sünde.GNA 144.4

    Die Heiden dagegen fingen das Blut der Opfertiere auf und verwendeten es, um damit Speisen zuzubereiten. Die Juden konnten nicht glauben, dass sie diese Bräuche ändern sollten, da sie diese doch auf Gottes besondere AnWeisung hin angenommen hatten. So wie die Dinge standen, wäre es für Juden daher schockierend und empörend gewesen, mit Nichtjuden zusammen am gleichen Tisch zu essen.GNA 144.5

    Die Heiden, besonders die Griechen, führten oft ein ausschweifendes Leben. Da bestand natürlich die Gefahr, dass manche, die in ihrem Innersten noch unbekehrt waren, ein Glaubensbekenntnis ablegten, ohne ihre verwerflichen Praktiken aufzugeben. Judenchristen konnten die Unmoral nicht tolerieren, die bei den Heiden nicht einmal als strafbar galt. Die Judenchristen hielten es deshalb für höchst angebracht, von den bekehrten Nichtjuden die Beschneidung und die Einhaltung des Zeremonialgesetzes als Beweis ihrer Aufrichtigkeit und Frömmigkeit zu fordern. Sie glaubten, so zu verhindern, dass sich Menschen ohne echte innere Bekehrung der Gemeinde anschlössen und durch Unmoral und Ausschweifung der Sache Christi schadeten.GNA 145.1

    Die verschiedenen Punkte, die mit der strittigen Hauptfrage eng verknüpft waren, schienen der beratenden Versammlung unüberwindbare Schwierigkeiten zu bereiten. Der Heilige Geist hatte die Frage allerdings schon geregelt, von der das Gedeihen, wenn nicht sogar das Bestehen der christlichen Gemeinde anscheinend abhing.GNA 145.2

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